20.05.2021
Probennotizen
ALLE SEINE ENTLEIN nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christian Duda und Julia Friese
Finale!!! Das ist der letzte Eintrag in diesem Probetagebuch. Denn die Proben sind zu Ende. Heute haben wir vor all unseren Kolleg*innen gespielt, das war aufregend. Danach haben wir angestoßen und die Sonne hat geschienen. Ein bisschen wie nach einer Premiere, aber wirklich nur ein bisschen. Denn unser Publikum war immer noch nicht da, wegen der blöden Pandemie. Wir können es wirklich kaum erwarten, zu erleben, wie Kinder dem hungrigen Fuchs und den Enten zuschauen.
Jetzt wenden wir uns erstmal anderen Dingen zu. Der Regisseur geht in die Schule, die Fuchsspielerin geht in den Container, die Entenspielerin ins Katzenhaus, die Bühnenbildnerin in die Sauna und der Musikerspieler zu Jungfer Clara. Die Dramaturgin klappt das Probentagebuch zu. Und irgendwann kommen wir wieder mit Fuchs und Akkordeon. Und dann richtig, in echt! Wie gesagt, wir können es kaum erwarten.
ALLE SEINE ENTLEIN
17.05.2021
Probennotizen
ALLE SEINE ENTLEIN nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christian Duda und Julia Friese
Wären wir in einer Zeit ohne Pandemie, könnten wir jetzt sagen, wir biegen mit unserem Stück: „Alle seine Entlein“ auf die Zielgeraden ein. Wir sind aber leider in einer Zeit mit Pandemie, so dass wir erstmal nur sagen: Wir haben unser Stück nun fast fertig geprobt. Dann binden wir eine schöne Schleife drum und legen es vorsichtig in die „Stücke-die-auf-ihren-großen-Auftritt-vor-Publikum-warten“-Ecke, wo schon drei andere fertige Inszenierungen vor Ungeduld ganz mürbe werden.
Unser Stück über den hungrigen Fuchs haben wir heute zum ersten Mal von Anfang bis Ende für ein paar vereinzelten Kolleg*innen gespielt, zum Beispiel unserer Theaterpädagogin Marlen, die immer so schön lacht und wenn sie lacht, weiß man, das kann nicht ganz falsch sein. Und es war ein wenig aufregend, zum ersten Mal mit richtig schönem Licht, projizierten Bildern und emsigen Menschen an der Technik. Ein klein-wenig aufgeregt waren auch Fuchsspielerin und Entenspielerin. Würde man die Dramaturgin nach den Beiden fragen, würde sie sagen „Wahnsinns-Spielerfrauen!“
Die Fuchsspielerin heißt Freda Winter. Sie ist in Berlin aufgewachsen und weil ihre Mama auch Puppenspielerin ist, wurde ihr diese Kunst sozusagen in die Wiege gelegt. Freda ist aber auch noch Tischlerin und hat als solche sogar schon an der Deutschen Oper Berlin gearbeitet. Eine vielseitige Frau mit einem großen Talent und wenn sie auf der Bühne steht, dann brennt die Luft.
Die Entenspielerin heißt Luisa Grüning und wir haben sie ganz neu in unserem Ensemble. Sie ist hier ganz in der Nähe aufgewachsen, hat wie alle ihre Kolleg*innen in Berlin Puppenspiel studiert, dann war sie zwei Jahre in Koblenz am Theater. Dass sie jetzt bei uns ist, darüber sind wir sehr glücklich. Denn, obwohl, sie pandemiebedingt (das Wort der Zeit!!!) noch nicht losspielen konnte, ahnen wir schon, was ein Zugewinn Luisa für uns ist. Man darf sehr gespannt sein, mehr wird an dieser Stelle nicht verraten!
Freda
Luisa
14.05.2021
Probennotizen
ALLE SEINE ENTLEIN nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christian Duda und Julia Friese
Der Fuchs ist Papa und hatte deshalb allen Grund, den Vatertag zu feiern.
11.05.2021
Probennotizen
ALLE SEINE ENTLEIN nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christian Duda und Julia Friese
In Internet und Radio sind sie leise optimistisch. Wird das Licht am Ende des Pandemie-Tunnels tatsächlich größer? Wird es ein schöner Sommer? Werden wir tatsächlich in unserem Puppentheater den Spätsommernachtstraum auf dem Hof spielen? Alle Zeichen stehen auf GO. Auch bei uns im Team von „Alle seine Entlein“ steigt die Laune stündlich. Unser Stück wächst. Wir haben alle Szenen aufgebaut und sind nun im Fine-Tuning. Das bedeutet Kleinarbeit, stetes Wiederholen, Testen, Ausprobieren. Heute müssen wir rausfinden, ob der Fuchs schlechte Laune hat, weil er Hunger hat oder weil er eifersüchtig ist. Oder beides. Flucht er laut und aggressiv? Jammert er? Oder irgendwas dazwischen? Der Regisseur sagt: „Bitte, seid nicht sauer, aber da müssen wir ein bisschen dran arbeiten“ Niemand ist sauer. „Was mut, das mut“ sagt die Fuchsspielerin. „Klaro, kein Problem“ sagt die Entenspielerin. Der Musiker-Spieler zupft die sexy blonde Perücke zurecht und drückt beherzt auf die Akkordeontasten und die Dramaturgin nickt verständnisvoll. Auch die Bühnenbildnerin ist heute anwesend, trägt Sommerkleidung und scheint bester Stimmung. Sie wird das Ei mit einem Faden am Teller befestigen, damit es nicht ständig runterfällt. Der Regisseur kann also ganz unbesorgt sein. Ach ja, und der Fuchs?
07.05.2021
Probennotizen
ALLE SEINE ENTLEIN nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christian Duda und Julia Friese
Heute bekommt die Probe Züge einer Polit-Veranstaltung. In einer aufrührerischen Rede fordert der Regisseur nichts weniger als den dritten Arm für Puppenspielerinnen.
Herzlichen Glückwunsch zum Tag des Sieges gegen den Hitlerfaschismus!
04.05.2021
Probennotizen
ALLE SEINE ENTLEIN nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christian Duda und Julia Friese
Heute sagt der Regisseur: „Dann lass uns mal im inneren des weißen Panzers spielen.“ Das klingt nach Krieg. Ist es aber keineswegs. Auf unseren Proben läuft alles sehr harmonisch ab. Wir entdecken weiter die Geschichte von dem Fuchs, der riesigen Hunger hat, am liebsten Enten isst und dann unfreiwillig zum Vater einer Ente wird. Das ist so, als hätten wir über Jahre Hunger, nix zu essen und zu Hause einen lieblichen Haufen Pommes zu betreuen, den wir immer mehr in unser Herz schließen. Na ja, so ähnlich. Wir sind heute an einer wichtigen Stelle im Stück: der Enterich Lorenz ist im jugendlichen Alter und zum ersten mal verliebt. Ganz stolz stellt er seinem sozialen Vater, dem Fuchs Konrad, seine Flamme vor: Emma, eine wunderschöne Ente. Und dem Fuchs läuft das Wasser im Mund zusammen…. Aber erstmal sitzen Emma, Lorenz und Konrad zusammen am See und beobachten die Sterne. Wir zaubern auf der Probe eine Sternschnuppe. Wie? Mit einem Ton aus dem Akkordeon unseres großartigen Musikers. Der Regisseur sagt: “Das Zeichen für Sternschnuppe ist, wenn alle in eine Richtung gucken.“ Die Dramaturgin denkt in diesem Moment: „Welch schöner Satz, den muss ich mir merken. Wer weiß, wofür der noch gut sein kann.“ Weniger amüsiert ist die Dramaturgin, als der Regisseur sagt: „Ich habe gelernt, der Musiker ist immer schuld. Und wenn es der Musiker nicht war, ist die Regie Schuld und am Ende war es dann doch die Dramaturgie.“ Ja, trotz Harmonie müssen auch wir immer mal wieder die Schuldfrage klären. Proben sind eben manchmal wie echtes Leben. Fuchsspielerin und Entenspielerin haben Freude und lassen ihrer Phantasie freien Lauf, die Zeit vergeht, der Regisseur beendet die Probe. Das war der Tag, an dem wir uns damit beschäftigt haben, wie es ist, wenn zwei sich verlieben und ein Dritter hofft, dass diese Verliebtheit bald vorbeigeht.
Vom Ufer des Sees aus beobachten, was passiert
Wenn zwei sich lieben, freut sich der Dritte
Am Ende kann nur eine den Siegerkranz tragen
27.04.2021
Probennotizen
ALLE SEINE ENTLEIN nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christian Duda und Julia Friese
Langsam wird uns klar: Das mit unserer Premiere am 15.Mai wird wohl nichts. Wir beißen die Zähne zusammen und proben weiter. Draußen scheint die Sonne und wir freuen uns darüber, mit einem so lebhaften, lustigen Regisseur arbeiten zu können. Wären da nicht diese weißen Teile über den Mündern und Nasen der Fuchsspielerin und der Entenspielerin (deren Gesichter wir doch sehen wollen!), könnte man den Pandemie-Wahnsinn da draußen in der Welt glatt mal für ein paar Stunden vergessen. Der Regisseur sagt heute zu Probenbeginn: „So, ihr habt euch um die Eier gelegt und einen Haufen gebildet.“ Und los geht’s. Wir rauschen ab in die Welt vom Fuchs, der immerzu Hunger hat, und doch so gerne Ente essen würde. Wir im Theater müssen den Geschichten, die wir erzählen, auf den Grund gehen. Auf dem Grund unserer Geschichte vom hungrigen Fuchs liegt ein Ei.
Und das sind unsere Proben-Eier:
Eier auf kariert
Spiegelei
ZweiBeinEi
Ei in Gefahr
Ei love you
23.04.2021
Probennotizen
ALLE SEINE ENTLEIN nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Christian Duda und Julia Friese
Wir proben ein Stück für Kinder ab 6. Wir wünschen uns sehr, dass Kinder bald wieder in Scharen unser Theater bevölkern. Wir haben Sehnsucht nach ihnen. Wir, das sind Hans-Jochen Menzel, der Regisseur; Freda, die Fuchsspielerin, Luisa, die Entenspielerin; Florian, der Musikerspieler, Anke und Rouwen, die Wechsel-Assistent*innen und Miriam, die Dramaturgin. Für die Entenspielerin und die Fuchsspielerin, ist es gar nicht so leicht: Sprechen, spielen, viel Bewegung. Das alles mit FFP2-Maske. Das ist wie Ausdauersport und Reden mir FFP2-Maske. Dachten wir heut so, während der Mittagspause in der Sonne. Und so war die Probe heute:
Besser spät als nie
Wie im Leben ist das Dasein mit FFP2-Masken auch auf Proben nicht leicht
Das ist ja viel kleiner ….
… als ein Butterbrot
Das kennt doch jeder: Wenn einem ein Küken am Bein klebt, traut man sich nicht, sich zu bewegen
19.04.2021
Die Proben zu dem Stück ALLE SEINE ENTLEIN nach dem Buch von Christian Duda und Julia Friese haben begonnen. Trotz Allem.
Ob die Premiere wie geplant, am 15.Mai stattfinden kann?
Und es kann losgehen:
Der Regisseur ist ziemlich aufgeregt.
Eine der beiden Spielerinnen auch.
Wir haben sogar einen preisgünstigen Musiker …
… erworben.
Wie zu Probenbeginn üblich, untersuchen wir zuerst Stoff und Material.