Probentagebuch – DER MANN, DER EINE BLUME SEIN WOLLTE

von Sofie Neu, Dramaturgin

25. Februar 2022

In den Endproben heißt es im Theater immer: Fiat Lux! Es werde Licht! Richtig ausgeleuchtet sieht alles noch einmal ganz anders aus und die Figuren kommen erst so richtig zur Geltung. In unserer Inszenierung spielt Farbe dabei auch eine wichtige Rolle.. aber sehen sie / seht selbst: Morgen ist Premiere und wir alle freuen uns darauf, den „Blumenmann“ nun vor Publikum zu zeigen.

18. Februar 2022

Probentagebuch

Am Mittwoch haben wir uns über den Besuch unserer Premierenkita gefreut – der Kita Wolkenschäfchen! Die vier- bis fünfjährigen Kinder sind für uns wichtige Gesprächspartner*innen – denn sie vertreten im Probenprozess unser Zielpublikum. Mit unserer Theaterpädagogin Marlen Geisler haben sie die Besuche vor- und nachbereitet. Dieses Mal war schon ihr zweiter Probenbesucht, also haben sie uns gefeedbackt, was sich verändert hat, was Spaß macht, was langweilig war und was unverständlich, und vieles mehr. 

Das schönste Schlusswort zum Mann und seinen Sehnsüchten kam von Fennia: „Hauptsache, man ist glücklich!“

10. Februar 2022

Kleiner Spoiler: Der Blumenmann beschäftigt sich gerade unter anderem auch mit: Tanz! Da wir die Geschichte ohne gesprochenen Text erzählen ist körperlicher Ausdruck extrem wichtig, um Emotionen darzustellen. Und was könnte Lebensfreude besser ausdrücken als ein Tanz? Wir sind also auf der Suche nach Posen und Bewegungen, die zeigen, dass der blumige Mann sich wohl in seiner Haut fühlt und selbstbewusst Raum einnimmt. 

Besonders stolze und selbstbewusste Tänze sind neben dem klassischen Ballett z.B. Flamenco, bei dem rhythmisch mit den Füßen gestampft wird und leidenschaftliche Gefühle wichtig sind.

Auch Vogueing, das in den 1970er Jahren in der Ballroom-Szene der queeren Subkultur in Harlem, New York, entstand ist expressiv und körperbetont. Die Tänzer*innen ließen sich von Models auf dem Catwalk inspirieren und feiern mit ihren Kostümen und Posen die Befreiung von Geschlechternormen, Selbstausdruck und die Widerstandskraft der LGBTQ+-Community:

Mal schauen, was der Blumenmann sich da abschauen kann!

07. Februar 2022

Wir erzählen die Geschichte des (wie wir ihn liebevoll nennen) „Blumenmanns“ ganz ohne Worte. Das heißt, es gibt ein paar Geräusche und etwas Musik – aber alles, was im Innen und Außen so passiert wird statt mit Lautsprache visuell und vor allem durch die Körpersprache der Puppe erzählt: Wie reagiert der Mann auf seine Umwelt? Mit welcher Geste zeigt man, dass er eine Idee hat? In welcher Körperhaltung geht er nach Hause je nach Stimmung? 

Dabei wird zurückgegriffen auf typische, grundmenschliche Gesten, gleichzeitig soll die Figur natürlich auch eine eigene, charakteristische Art haben sich zu bewegen und zu verhalten.

Ein bisschen erinnert das an Pantomime oder Stummfilme, deren geniale Slapstick Einlagen auch echte Körperarbeit waren, für die man ein gutes Timing braucht (da sind wir wieder beim Thema Zeit…). Und lustig wird es natürlich, das wissen wir von Stummfilm-Größen wie Charlie Chaplin, Buster Keaton oder Stan&Olli, wenn Dinge schiefgehen und Menschen ein bisschen tollpatschig sind…

Echte Körperarbeit leisten hier unsere Spieler*innen Richard Barboka, Anna Wiesemeier und Linda Mattern.

04. Februar 2022

Eines darf bei DER MANN, DER EINE BLUME SEIN WOLLTE natürlich nicht fehlen – die Blumen, ist ja klar! In unserem Atelier ist der Ausstatter Jonathan Gentilhomme schon dabei, mit den verschiedenartigsten Materialien zu experimentieren um Blumen zu erschaffen, die bunt und vielfältig sind: Große Blütenkelche zum drin versinken, kleine zarte Blütenblätter, die im Wind flattern, große stachelige Disteln, die ein bisschen furchteinflößend sind… Von der Arbeit hat er schon einen ganz grünen Daumen!

26. Januar 2022

Na nu – wer dreht denn da an der Uhrzeit herum?

Der Mann, der später eine Blume sein möchte, lebt einen ziemlich routinierten und durchgetakteten Alltag: Der Wecker klingelt, er zieht sich an, er geht zur Arbeit, Züge fahren ein und aus, er kommt müde nach Hause, isst und schaut irgendeinen Quatsch im Fernseher bis er einschläft. Und von vorn! Kennt man, oder? Was könnte das besser visualisieren als eine große, niemals stillstehende Uhr?  Spannend wird es wenn man schläft – denn wie funktioniert im Traum die Zeit und was ist dort alles möglich?

24. Januar 2022

Das Bilderbuch DER MANN, DER EINE BLUME SEIN WOLLTE verhandelt viele spannende Themen: Der Wunsch nach Veränderung im Leben, einschränkende Geschlechterstereotype, die Hinwendung zur Natur und so viel mehr. Wir begegnen einem Mann, der gerne Bahnhofswärter ist – aber eben auch gern Blume werden möchte. Einen Eindruck, wie er aussehen könnte, geben uns die wunderbaren Skizzen von Barbara Weinhold, die gemeinsam mit Günter Weinhold die Puppen für das Stück gebaut hat: